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Exklusivität – die nächste Runde // Fotolia führt Fotografen-Exklusivität ein

In Bildagentur-Experiment on Februar 24, 2009 at 4:15 pm

Vor wenigen Minuten erhielt ich den aktuellen Fotolia Newsletter in dem bekannt gegeben wurde, dass Fotolia ab dem 1.03. also in nicht einmal einer Woche ein verändertes Preismodell einführt. Herzstück ist die Fotografen-Exklusivität. Ab sofort erhalten Fotografen und sonstige Contentprovider ab sofort zwischen 47% und 61% Kommission, wenn sie keine anderen Werke (Bilder, Texte, Illustration, etc.) bei anderen Royality-Free-Agenturen anbieten. Sie müssen eine exklusive Bindung mit Fotolia als Agentur eingehen. Geht man diese Bindung nicht ein, wird die Kommission des Fotografen/Künstlers je nach Status (weiß bis Diamant) auf 30% bis 47% heruntergefahren. Dies trifft auch auf Bilder zu, die es nur über Fotolia zu kaufen gibt. Aktuell ist das Modell von Fotolia ähnlich, wie z.B. das Modell von Panthermedia. Dort erhält man für exklusiv angebotene Werke eine höhere Provision, als für nicht-exklusive Werke.

Fotolia geht nun den gleichen Weg, den vorher bereits iStockphoto gegangen ist. Dort bekommen Fotografen eine geringere Provision, wenn diese nicht Exklusiv für iStockphoto arbeitet.

Mit Sicherheit muss man das Vorgen von Fotolia hinterfragen. 5 Tage bevor Fotolia einseitig die Bedingungen einer Zusammenarbeit verändert, werden die Anbieter der Inhalte über diesen Schritt informiert. Eine Tatsache im Übrigen die zeigt wie hoch der Wert des einzelnen Fotografen anzusehen ist. Es wird mehr als genug Fotografen geben, die diese Bindung eingehen.

Und auch für meinen konkreten Fall spricht einiges dafür. Fotolia stellt aktuell 70% meines Bildagentur-Umsatzes. Dies sind von Jan 08 bis Feb 09 genau 795 EUR. Die Gesamtsumme meiner Umsätze beläuft sich auf 1165 EUR. Alle anderen Agenturen haben einen Umsatz von 370 EUR eingebracht. Für mich gibt es also zwei Szenarien.

Szenario 1: Totale Exklusivität mit Fotolia – zurück gerechnet auf die letzten 13 Monate bedeutet dies einen Umsatz von 795 EUR.
Szenario 2: keine Exklusive Bindung zu Fotolia – andere Agenturen bleiben im Rennen, aber eine Kürzung meiner Kommissionen um 40%. Denn anstellen von 50% nun 30% ist nicht nur ein Minus von 20%, sondern bedeutet am Ende 40% weniger in der eigenen Kasse. Die 370 EUR bleiben bestehen. Und die Fotolia-Umsätze sinken von 795 EUR auf 477 EUR. Macht in der Summe 847 EUR.

Ich werde sicher noch ein paar Nächste über die Entscheidung schlafen. Wie seht Ihr denn die Situation?

Als Abschluss muss ich sagen, dass die Situation schon fast ironisch anmutet. Ende 2007 habe ich mich entschlossen, dieses Experiment zu starten. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bei Panthermedia ein Portfolio von 765 Werken, die einen erträglichen Umsatz einbrachten und auch heute noch einbringen (und ja, ich weiß dies ist in der Rechnung von oben nicht mitdrin), hatte mich aber so über die Exklusivitätspolitik von Panthermedia geärgert, dass ich wissen wollte, was andere Agenturen so an Umsatz einbringen. Das letzte Jahr war sehr aufschlussreich, aber sich lernen musste ich, dass man bei Panthermedia einen Partner mit offenen Ohren hat. Vielleicht sollte ich einfach zur Wurzel zurück kehren.

Exklusivität

In Bildagentur-Experiment on März 10, 2008 at 2:49 am

Gegen Ende des letzten Jahres erhielt ich von einer Vielzahl von Bildagenturen Post mit der Ankündigung, dass ab 2008 der Vertrieb der Bilder nur noch Exklusiv erfolgen würde. Wo Agenturen wie Panthermedia, Fotolia und iStockphoto auf eine Art „Anreizmodel“ setzen, fahren die Agenturen Imagepoint.biz und Scoopt eine deutlichere Strategie – sie vertreiben komplett exklusiv. Das heisst, alle Bilder bei Imagepoint.biz und Scoopt sind nur dort (und ihren Vertriebspartnern)  zu bekommen. Die Anreizmodelle von Panthermedia, Fotolia und iStockphoto sehen im Prinzip so aus, dass der Fotograf einen höheren Umsatzanteil bekommt, wenn die Bilder nur bei der genannten Agentur verkauft werden. Das sind bei Panthermedia 50% für Exklusivität und 30% für nicht exklusive Bilder. Bei Fotolia und iStockphoto ist es ein wenig schwerer zu beschreiben, da abgesehen von diesem Faktor auch noch die Summe der Bildverkäufe eine Rolle spielt.

Generell bewegt sich aber der Trend hin zu mehr exklusivem Bildmaterial bei den Agenturen. Nehmen wir dieses Experiment als Grundlage, so kann man sagen, dass 9 von 13 Agenturen derzeit ihren Fotografen noch die Möglichkeit bieten, die Bilder nicht exklusiv zu verkaufen. Immerhin 5 Agenturen arbeiten allerdings nur exklusiv mit den Fotografen zusammen oder fördern dies zumindest. Ich habe diesen Faktor noch einmal in die Bildagentur-Tabelle eingebaut.

Die Nicht-Eklusivität der Bilder kann durchaus als Chance für dieses Experiment gesehen werden. Im Beitrag über kritische Masse war ja zu sehen, dass man als Fotograf ein recht breites Portfolio bei den Agenturen online haben sollte und zumindest bei den 9 nicht-exklusiven Agenturen (Zoonar,Shutterstock, StockXpert, Shotshop, Printbig, Bildmaschine.de, Bildunion, DigitalStock, Photoactive) ist dies deutlich leichter zu machen.

Fazit: Über kurz oder lang wird die Zahl der Agenturen, die Bilder Exklusiv vermarkten steigen. Für Fotografen reichten eine bis wenige Agenturen aus, wenn die Umsätze zufriedenstellend sind. Solange es aber auch noch eine Fülle von Nicht-Eklusiven-Agenturen gibt, sollte man egal ob alt eingesessener Fotograf oder Anfänger – diese aber besonders – von Zeit zu Zeit auch diese Agenturen einmal testen. Und wenn es nur mit dem Bildmaterial ist, was bei der Stammagentur so gar nicht weggehen will.