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der professionnelle Amateur

In Bildagentur-Experiment on März 6, 2008 at 5:37 pm

Ein begrifflicher Widerspruch, der dieses Thema sehr gut beschreibt. Betrachtet man die Bilder in den genannten Bildagenturen, fällt ein sehr hoher qualitativer Standard auf. Gerade bei den Microstock-Agenturen, wo ich mit deutlich mehr Ausschuss gerechnet hätte, muss man sagen, dass zum Beispiel die Qualität der Bilder bei iStockphoto ein sehr hohes Niveau hat. Hier stehen vor allem auch anspruchsvolle Produktionen mit vier und mehr Models in schicken Locations online. Hier muss sich sicher noch herausstellen, ob man hier auch entsprechende Umsätze erzielen kann. iStochphoto hat sogar noch eine weitere Besonderheit, die dafür gesorgt hat, dass ich mein gesamtes bestehenes Portfolio dort nicht online stellen konnte. Sie fordern, dass das Model den von iStockphoto zur Verfügung gestellten Model-Release-Vertrag unterschreibt. Und diesen habe ich natürlich für die Vergangenheit nicht. Daher habe ich im Übrigen bis heute noch kein Foto bei dieser Agentur online, leider. Sicher muss man sagen, dass man bei den Vertragsvorlagen als Fotograf auf der sicheren Seite ist, macht aber die Arbeit mit dem Model schwieriger, da ich mich vor dem Shooting mit dem Model ggf. mehrere Verträge besprechen muss.

Abgesehen aber von hoher Qualität, die von den Agenturen verlangt werden, gibt es gerade die Stockfotografen drei Merkmale für den Erfolg der Verkäufe. Kreativität, Aktualität und Qualität. Qualitativ gute Bilder zu klassischen Themen sind sicher ein guter Anfang, aber gerade hier ist der Konkurrenzkampf auch entsprechend groß. Wichtig ist also auch, dass der Fotograf auf die aktuellen Trends schnell reagiert und dies im Idealfall nicht nur klassisch umsetzt.

Immernoch fraglich ist es für mich, in wie weit es möglich ist, den professionellen Anspruch den die Agenturen mittlerweile an die Fotografen stellen können, auch entsprechend vergütet zu bekommen. Es gibt in dieser Diskussion ja durchaus die These, dass die Bildagenturen nur noch als Bewerbungsgrundlage für Fotografen sind. Ein wichtiger Begründer dieser These ist Lawrence Lessig, der Begründer des Creative Common.

Leider sind mir bei den Tests auch ein paar Dinge aufgefallen, die ich nicht so ideal empfunden habe und aus meiner Sicht auch nicht mit dem professionellen Anspruch an den Fotografen übereinstimmt. Einige Agenturen haben einen sehr langsammen Freigabeprozes. Bei der Bildunion habe ich erst nach 50 Tagen geschafft, meine ersten 10 Bilder online zu stellen. Bei Shutterstock (die ein sehr spannendes Vergütungsmodell haben) hat es leider noch gar nicht geklappt Bilder online zu stellen, was leider nicht an der Qualität lag, sondern an der Tatsache, dass die Verknüpfungen zwischen Model-Release und Bild angeblich nicht vorhanden war. Dafür muss man nun 30 Tage warten, bis man diese Bider erneut einstellen darf.

Ich werde in meinem übernächsten Posting einige Vorschläge unterbreiten, wie man mit den Anforderungen an den Fotografen umgehen kann. Vorher, im nächsten Posting, werde ich allerdings noch ein wenig zum Thema Exklusivität schreiben.